Dozentin Katja Krauß
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Wenn du weißt was du tust, dann kannst du tuen was du magst.
Feldenkrais
Spürhundtraining ist für mich mehr als nur eine Leidenschaft. Vielleicht ist es der Flowzustand, der sich auf mich überträgt, wenn der Hund ganz in seinem Element aufgeht. Es heißt, dass der Flowzustand dem Menschen ein starkes Gefühl der Selbstwirksamkeit bringt und das im flow extrem anstrengende Tätigkeiten kinderleicht erledigt werden. Genauso sieht es für mich bei Hunden aus, die teilweise extreme Suchleistungen vollbringen, welche nach außen hin so mühelos wirken.
Die gezielte Spürhundausbildung begann ich mit meiner Border Collie Mischlingshündin Sascha, als ich 17 Jahre alt war. Mit ihr war ich unter anderem im Schutzhundesport sehr aktiv und wir sind häufig mit der Maximalpunktzahl aus den Fährten herausgegangen. Als meine Schäfermixdame Dodger, mein DSH Rüde Drigon und meine Terriermixhündin Ischka dazu kamen, reichte mir der normale Hundesport nicht mehr und ich begann parallel die Trümmerspürhundeausbildung im THW.
Hier war ich zehn Jahre lang als Spürhundeführer und Ausbilder tätig.
Als das Technische Hilfswerk im Jahre 2000 beschloss, die Rettungshundearbeit in Berlin einzustellen, war meine jüngste Hündin Taschka ca. ein dreiviertel Jahr alt. Ihr bei der Menschensuche in den Trümmern zuzuschauen war pure Freude. Daher war mir klar, dass eine neue Suchaufgabe für sie gefunden werden musste.
Das brachte mich zur Schimmelpilz-Spürhund-Arbeit. Dr. Wolfgang Lorenz suchte damals in Berlin nach einem Schimmelpilz-Spürhund. Kurzerhand habe ich Taschka umgesattelt und sie war weitere 11 Jahre als Schimmelpilz-Spürhündin mit mir im Einsatz.
Durch meine Schimmelspürhundtätigkeit lernte ich auch meine finnische Freundin Kerttu Valtanen kennen, die sich beruflich mit dem Thema Schimmel befasst. Mit ihr flog ich ein paar Jahre später nach Finnland, um dort Schimmelspürhunde zu prüfen. In Deutschland habe ich maßgeblich an der Prüfungsordnung für Schimmelspürhunde mitgearbeitet und immer wieder auch Schimmelspürhunde-Teams geprüft.
Zur Zeit bilde ich in meiner Hundeschule GREH in Berlin, die ich 1996 gründete, Spürhundeteams, meist Schimmelspürhunde-Teams, aus (www.schimmelsuchemithund.de). Neben der Spürhundearbeit kümmern mein Team und ich uns hauptsächlich um die Grunderziehung von Welpen, Junghunden und Familienhunden.
Parallel habe ich in den letzten Jahren Erfahrungen sammeln dürfen, z.B. in einem Hunde-Projekt, wo es um die Lungenkrebserkennung anhand von Atemluft ging, der Igelsuche mit Hund, sowie der Suche nach invasiven Pflanzenarten, besonders der Ambrosia. Teilweise habe ich auch unsere Minipigs zum Spüren trainiert. Insgesamt trainiere ich Tiere für Spüraufgaben also nun schon seit 36 Jahren.
Zudem bin ich Tellington TTouch® Instruktorin (wovon es weltweit nur 30 gibt), von Linda Tellington-Jones persönlich berufen, weshalb mein gesamtes Handeln immer von der Tellington Methode beeinflusst ist. In dem Zusammenhang habe ich eine Hundetrainer- und Katzenverhaltensberaterausbildung geschaffen (www.ttouch-n-click.de), da meine große Hoffnung ist, dass die Tellington Methode in der Zukunft weltweit die Grundlage im Umgang mit Tieren sein wird.
Unsere Ausbildung für Therapeuten und Pädagogen (www.HUNDGESTUETZT.de) leite ich mit meiner Kollegin Lina Grobecker seit 2016. Den Onlinekurs, in dem wir die “Gewaltfreie Kommunikation” nach Marshall Rosenberg auf den Umgang mit Tieren übertragen haben, habe ich mit meiner Kollegin Gabi Vana geschaffen (www.lovinganimals.de). Und den Onlinekurs, wo es um das Führen in Balance geht, habe ich zusammen mit Stephanie Hornung kreiert (https://tiertraining.tv/produkt/fuehren-in-balance/)
Die Anwendung der Kombination der Tellington Methode, der positiven Bestärkung, dem Führen in Balance und der Gewaltfreien Kommunikation hat mich sogar nach Dubai gebracht, wo ich über 10 Jahre die Tiertrainer des Königshauses unterrichtet habe.
Außerdem bin ich sehr stolz auf meinen Spiegel-Bestseller-Erfolg, den ich zusammen mit Gabi Maue geschrieben habe: “Emotionen bei Hunden sehen lernen”. Dieser wurde bisher in fünf weitere Sprachen übersetzt und gilt bereits jetzt vielfach als DAS Standardwerk in Bezug auf die Hundesprache.